So, da bin ich wieder nach ein paar Wochen Pause. Überraschung, diesmal keine Frau als Artikelbild!
Ich würde gerne eine Beobachtung mit euch teilen, die mir in den letzten Tagen wieder zunehmend aufgefallen ist. Es geht darum, wie Männer Frauen „anbaggern“, oder eher das „abchecken“.
Das Abchecken
Nur um das kurz zu definieren. Es geht mir nicht um das Ansprechen (oder den „Opener“), nein, es geht mir um dieses Augenkontakt-halten wenn ein Mann an einer Frau vorbeiläuft und sie attraktiv findet. Also rein nonverbaler Kram.
Die Situation
Ich unterhalte mich mit einer Frau, die Unterhaltung läuft super. Andere Männer finden sie heiß. Ich beobachte folgendes:
- Männer laufen hinten rum an ihr vorbei, rempeln sie dabei von hinten „versehentlich“ an, bleiben dann stehen bis sie sich umgedreht hat um nachzuschauen, legen ihren Arm auf sie und setzen den „Es tut mir Leid, und übrigens finde ich dich heiß“ – Blick auf. Halten dann kurz inne und gehen weiter.
- Männer laufen an ihr vorbei und greifen ihr subitl an den Arsch (haha). Laufen dann weiter.
- Männer laufen vorne rum an ihr vorbei, bleiben kurz vor ihr frontal stehen, gucken ihr in die Augen und erwecken den Eindruck, als wollten sie sich gleich vorstellen und eine Unterhaltung anfangen. Das tun sie aber nicht, lächeln kurz und gehen weiter.
Was ist da los?
Die Gemeinsamkeit zwischen dem Verhalten ist, dass die Männer Angst vor der „Ja / Nein – Entscheidung“ haben. Nämlich ob die Frau Interesse hat („Ja“) oder kein Interesse („Nein“). Kein Interesse bedeutet in dem Fall für die Männer wohl das, was sie als „Korb“ empfinden. Letztlich Angst vor einem Korb.
Entweder ist ihr Ego so groß, dass sie es nicht vertragen können, dass eine Frau sie nicht mag. Oder sie nehmen es persönlich, was ein großer Fehler ist. Wie kann man so etwas persönlich nehmen? Die Frau kennt einen gerne mal 10 Sekunden und man geht davon aus, dass sie einen inklusive seiner gesamten Persönlichkeit nun zurückweist, weil er doof ist?
Ein wahrer Verführer…
… kann mit dem Ausgang der Ja / Nein – Entscheidung umgehen. Wenn er ein „Nein“ bekommt, heißt das für ihn höchstens:
- Die Frau hatte andere Gründe, kein Interesse an mir zu haben. Es lag nicht an mir. Vielleicht ist sie in einer glücklichen Beziehung. Oder lesbisch. Oder asexuell. Oder ein Mann.
- Immerhin weiß ich es nun. Jetzt kann ich ruhig schlafen und diese Frau vergessen und muss mir nie wieder Gedanken drüber machen, ob ich Chancen gehabt hätte oder nicht.
- Ich verliere keine Zeit mit ihr und kann andere Frauen kennenlernen.
Und diese „Ja / Nein – Entscheidung“ gehört zu jeder Verführung dazu. Ich kann das nicht oft genug betonen. Es wird sehr, sehr viele geben.
- Beim ersten Ansprechen. Ich stelle mich vor. Vielleicht sage ich auch, dass ich sie interessant finde. Rennt sie weg?
- Wenn ein Freund mich begrüßt und ich kurz mit ihm rede. Bleibt sie bei mir?
- Wenn ich ihr vorschlage, woanders hinzugehen. Macht sie mit?
- Wenn ich zum Kuss ansetze. Zieht sie weg?
- Wenn ich sie nach Hause mitnehme. Kommt sie mit?
- Wenn ich ihre Hose runterziehe… ;)
99% der Männer haben Angst vor einem Nein. Du auch?
– Tom.
Übrigens, das ist natürlich nicht der einzige Grund, warum 99% der Männer scheitern. Vielleicht schreibe ich mal eine Artikelserie mit dem Titel.
das was du beschreibst stimmt, und entspricht dem, was mark manson als polarisieren bezeichnet. ich öffne meine persönlichkeit, zeige ihr mein verlangen und schaue ob sie darauf bock hat oder nicht. ich verschwende keine zeit, benutze irgendwelche backdoor strategien, sondern bin offen und ehrlich…gogogo,agame!
Mit Rationalität und Gedankenspielen kommt man gegen solche Angstgefühle und Unsicherheiten, die teilweise sehr mächtig sein können, kaum an…
Hört sich in der Theorie immer alles toll an, klappt praktisch aber nicht.
Eine grundsätzliche Egal-Haltung wäre sicher das beste, ist aber nicht einfach so zu bekommen.